Beschleunigung des Anerkennungsverfahrens ausländischer Berufsabschlüsse im deutschen Gesundheitswesen
Die 16 Gesundheitsministerinnen und -minister haben sich am 12. und 13. Juni über aktuelle Themen der Gesundheitspolitik in Lübeck-Travemünde ausgetauscht. Um den sich weiter verschärfenden Fachkräftemangel besser eindämmen zu können, hat die GMK Beschlüsse zur leichteren Anerkennung ausländischer Abschlüsse von Gesundheitsfachberufen gefasst. „Wir haben uns darauf verständigt, dass die Kenntnisprüfung künftig eine andere Rolle spielen soll“, sagte die Gesundheitssenatorin aus Hamburg, Melanie Schlotzhauer (SPD). Die berufsgebundene Fachsprachenprüfung soll künftig in den Vordergrund gestellt werden. Sprachprüfungen zur allgemeinen Sprache sollten entsprechend zurückgestellt werden.
Zudem soll die Gutachtenstelle für Gesundheitsberufe entlastet werden können, so dass der Zugang zu diesen Berufen erleichtert werde, erklärte Schlotzhauer. In dem Beschluss der GMK dazu heißt es: „Der Bund wird um Prüfung gebeten, wie eine auskömmliche Finanzierung von Anpassungsmaßnahmen (Anpassungslehrgänge mit Abschlussgespräch, Kenntnisprüfungen / Eignungsprüfungen mit Vorbereitungslehrgängen) für Angehörige der Gesundheitsfachberufe mit ausländischem Abschluss sichergestellt werden kann, und weiter darum gebeten, entsprechende notwendige gesetzliche Änderungen in die Wege zu leiten.“ Es müsse sichergestellt werden, dass keine weiteren Belastungen für die Pflegebedürftigen entstehen.
„Die bundesrechtlich geregelten Anerkennungsverfahren für ausländische Ärztinnen und Ärzte müssen schneller und vor allem pragmatischer werden“, sagte der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU). Die Länder wollen dies mit einer Bundesratsinitiative und konkreten Vorschlägen kurzfristig anschieben.
Durchführung von Praxiszeiten (Internatura) im Rahmen der Berufsanerkennung in Deutschland
Zudem fordert die GMK das BMG auf, eine Regelung zu schaffen, die es ermöglicht, in Drittstaaten vorgeschriebene Praxiszeiten, wie zum Beispiel die ukrainische Internatur in Medizin und Pharmazie im Inland abschließen zu können. Die Regelung soll ermöglichen, dass Medizinstudierende, die im Ausland ihr Studium begonnen haben, dieses auch in Deutschland abschließen können.
Mehr Informationen finden Sie unter: Gesundheitsministerkonferenz will ambulante Versorgung stärken (aerzteblatt.de)